PLASSENBURG
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Allgemeine Informationen
Die Plassenburg beherbergt die staatlichen Sammlungen mit den Markgrafenzimmern, das "Armeemuseum Friedrich der Große", das "Landschaftsmuseum Obermain" (Ebstorfer Weltkarte, Pörbitscher Schatz, Gewürzmuseum u.v.m.) und das "Deutsche Zinnfigurenmuseum" (größtes Zinnfigurenmuseum der Welt).
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 50°06'29.2"N 11°27'51.8"E
Höhe: 421 m ü. NN
Topografische Karte/n
Die Plassenburg auf der Karte von OpenTopoMap
Kontaktdaten
Stiftung Landschaftsmuseum Obermain
Festungsberg 27
95326 Kulmbach
museen@stadt-kulmbach.de
Telefon: 0049-9221-804571
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Anfahrt mit dem PKW
Kulmbach ist über die B289 und die B85 erreichbar. Keine Parkmöglichkeiten an der Burg, Anreise per Stadtbus empfohlen.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Kulmbach ist per Bahn erreichbar. Die Plassenburg ist mit der Stadtbuslinie 5 erreichbar, Haltestelle Kasernenhof.
Wanderung zur Burg
-
Öffnungszeiten
April bis Oktober: täglich 9.00 bis 18.00 Uhr
November bis März: täglich 10.00 bis 16.00 Uhr
Geschlossen am: 1. Januar, Faschingsdienstag sowie 24.,25. und 31. Dezember.
Eintrittspreise
Erwachsene 4,00 Euro
Kinder und Schüler bis 18 Jahre Eintritt frei
Ermäßigt (Studenten, Rentner, Behinderte) 3,00 Euro
Burgkarte für alle vier Museen 7,00 Euro
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
Filmen und Fotografieren für private Zwecke erlaubt. Aufnahmen mit Stativ sind nicht gestattet.
Gewerbliche Aufnahmen sind generell genehmigungspflichtig.
Im Armeemuseum Friedrich der Große und im Museum Hohenzollern in Franken ist das Filmen und Fotografieren nicht gestattet.
Gastronomie auf der Burg
Es gibt ein Museumscafe.
Geöffnet April bis Oktober von 11.00 bis 17.00 Uhr, dienstags geschlossen.
Öffentlicher Rastplatz
Keiner.
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
Keine.
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
-
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
Nur eingeschränkt für Rollstuhlfahrer geeignet, Obergeschosse nur über Treppen erreichbar.
Bilder
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Grundriss
Grundriss
Quelle: -
Historie
1135 - Die Plassenburg erscheint erstmals urkundlich; sie befindet sich im Besitz der Grafen von Dießen-Andechs, den späteren Herzögen von Andechs-Meranien. Als Statthalter der Herrschaft sitzen Ministerialen auf der Burg, die sich nach ihrem Amtssitz "von Plassenberg" nennen. Unter den letzten Andechs-Meraniern erfolgte (wohl ab 1230) ein erster größerer Ausbau von der Ministerialenburg zur Dynastenburg.

1248 - Herzog Otto VIII. von Andechs-Meranien stirbt und wird von seinen Schwägern beerbt. Die Plassenburg kommt auf diese Weise an die thüringischen Grafen von Orlamünde die bis zu ihrem Aussterben in der fränkischen Linie (1340) auf der Plassenburg residieren.

1340 - Die Burggrafen von Nürnberg - seit 1415/17 Markgrafen von Brandenburg - aus dem Haus der Hohenzollern werden Herren auf der Plassenburg. Schon in der Regierungszeit des Burggrafen Friedrich V. (1357-1397) hatte die Plassenburg als Ausstellungsort von Urkunden der mittelfränkischen Cadolzburg - der bisher beliebtesten Residenz der fränkischen Zollern - den Rang abgelaufen. Von nun an zog sich die Rolle als zollerische Nebenresidenz bis in das 17. Jahrhundert wie ein roter Faden durch die Geschichte der Plassenburg.

1421 - Markgraf Friedrich I. (Bgg. 1397-1415, Mkg. 1415/17-1440), der sich seit 1415 infolge politischer Sachzwänge meist in der Mark Brandenburg aufhielt, führte das Amt des "Hauptmanns auf dem Gebirg" ein. Dieser vertrat im Fürstentum oberhalb Gebirgs (später Brandenburg-Kulmbach oder Brandenburg-Bayreuth) die Stelle des Landesherrn und hatte seinen Sitz auf der Plassenburg. Bis nach der Mitte des 16. Jahrhunderts blieb die Plassenburg das administrative Zentrum des obergebirgisches Fürstentums.

1430 - Hartung von Egloffstein, dem damaligen Hauptmann ob dem Gebirg gelingt es, einen Sturmangriff der Hussiten auf die Plassenburg abzuwehren.

1493 - Markgräfin Barbara, die sich der Heiratspolitik ihrer Brüder nicht fügen will, wird von diesen auf der Plassenburg interniert.

1515 - Markgraf Friedrich IV. (1460 - 1536) wird von seinen Söhnen abgesetzt und bis 1527 auf der Plassenburg gefangen gehalten.

1530 - Um diese Zeit beginnt Markgraf Georg der Fromme (1484 - 1543) damit die Plassenburg zu einer mit Geschützen zu verteidigenden Festung auszubauen. Damals entstanden die mächtigen Geschützrondelle die noch heute das äußere Erscheinungsbild der Plassenburg prägen.

1541 - Regierungsantritt des Markgrafen Albrecht Alcibiades, (1522 - 1557). Dieser war weitgefürchtet als Kriegsherr und Söldnerführer. Im Schmalkaldischen Krieg diente er dem Kaiser gegen die Protestanten und wurde dabei durch den Herzog Ernst von Braunschweig 1547 zu Rochlitz gefangen genommen. Bald darauf wechselte der Markgraf die Fronten und schloß sich 1552 dem Allianz- und Subsidientraktat der protestantischen Stände mit der Krone Frankreichs gegen den Kaiser an. Im Auftrage des französischen Königs agierte er in der Folge mit seinen Soldaten in Schwaben, Franken und am Rhein und beteiligte sich an dem Feldzug, den Kurfürst Moritz von Sachsen im Frühjahr 1552 gegen den Kaiser führte. Albrecht hatte offenbar die Absicht, diese Auseinandersetzung zur Erweiterung seines Fürstentums in der Weise zu nutzen, dass aus dem Oberland und dem Unterland zwischen Baiersdorf und Neustadt an der Aisch ein zusammenhängendes Territorium entstünde. Deshalb trennte er sich nach der Einnahme von Augsburg von den übrigen Fürsten, die nach Tirol weiterzogen und wandte sich gegen Nürnberg. Am 19. Juni erfolgte die Kapitulation der Nürnberger. Die Stadt mußte in die Einigung der protestantischen Fürsten eintreten; die Nachbarschaftsdifferenzen der Stadt mit dem Markgrafen sollten vor einem Schiedsgericht ausgetragen werden. Ferner hatten die Bürger der Stadt Nürnberg eine nicht unbeträchtliche Geldsumme für den Markgrafen aufzubringen. Nach dem Fall Nürnbergs richtete sich Albrecht gegen das Bistum Bamberg; der Bischof unterzeichnete am 19. Mai 1552 eine Kapitulationsurkunde, wonach Albrecht eine größere Anzahl von Bamberger Ämtern übergeben wurden. Ferner machten sich Bischof und Domkapitel verbindlich, 80 000 Gulden an markgräflichen Schulden zu übernehmen. Der Würzburger Bischof entging einem ähnlichen Schicksal nur durch die am 22. Mai zugesagte Zahlung von 220 000 Gulden, sowie durch das Versprechen, 350 000 Gulden an den Schulden des Markgrafen zu übernehmen. Am 9. Mai 1553 kam es zu einem Bündnis zwischen dem Kurfürsten Moritz von Sachsen, dem Herzog Heinrich von Braunschweig und den Bischöfen von Bamberg und Würzburg. Im Juni gelang es den fränkischen Bischöfen im Verein mit der Reichsstadt Nürnberg, das gesamte Unterland der Markgrafschaft zu besetzen. Am 9. Juli kam es südlich von Hannover, bei Sievershausen, zum entscheidenden Kampf zwischen Albrecht und seinem früheren Verbündeten, dem Kurfürsten Moritz von Sachsen, der dem Herzog von Braunschweig zu Hilfe gekommen war. Albrecht wurde vernichtend geschlagen und der Weg der "Bundesständischen" Heere war frei zum Einmarsch in das obergebirgische Fürstentum des Markgrafen. Da Kurfürst Moritz von Sachsen in der Schlacht bei Sievershausen gefallen war, übernahm König Ferdinand von Böhmen den Oberbefehl über die Heere der Feinde Albrechts. Am 1. August 1553 fielen böhmische Truppen in das Sechsämterland ein. Innerhalb von kurzer Zeit war das gesamte Fürstentum Albrechts in der Hand seiner Feinde. Im Juni 1554 verlor Markgraf Albrecht bei Schwarzach in der Nähe von Kitzingen seine letzte Schlacht. Die Plassenburg ob Kulmbach, die Landesfestung des Fürstentums Brandenburg-Kulmbach, kapitulierte am 22. Juni und wurde nach der Plünderung durch die Bundesständischen zerstört. Markgraf Albrecht wurde mit der Reichsacht belegt und starb vogelfrei 1557 bei seiner Schwester in Pforzheim. Albrechts Fürstentum wurde von kaiserlichen Sequestern regiert.

1550 - Um diese Zeit engagierte Markgraf Albrecht Alcibiades einen bisher leider namentlich unbekannt gebliebenen italienischen Festungsbauspezialisten und 150 italienische Maurer, die auf der Plassenburg drei moderne italienische Bastionen sowie rund zwei Drittel der äußeren Ringmauer bauten. So entstand auf der Plassenburg das - nach den Bastionen bei der Kaiserburg in Nürnberg - zweitälteste Bastionärsysthem im süddeutschen Raum.

1554 - Zerstörung der Plassenburg am Ende des "Bundesständischen Krieges".

1562 - Markgraf Georg Friedrich (1539 - 1603) engagiert den wahrscheinlich aus Kulmbach stammenden Baumeister Caspar Vischer. Unter dessen Leitung erfolgte der Wiederaufbau der Plassenburg im heutigen Renaissancestil. Während des Wiederaufbaues der Plassenburg rief Markgraf Georg Friedrich wiederholt namhafte Festungsbau-Fachleute zur Begutachtung der im Bau befindlichen Festungswerke nach Kulmbach. So sandte 1562 Markgraf Johann der Standhafte von Brandenburg-Küstrin, der Schwiegervater Georg Friedrichs, seinen Festungsbaumeister Franziskus Chiaramella nach Franken. In zwei Gutachten äußerte er sich vor allem zur Erweiterung des inneren Burghofes (Schöner Hof) sowie zu den Streichwehren, die im Süden und Osten die äußere Ringmauer bedecken sollten. In den Jahren 1567 und 1568 weilte der Jülicher Festungsbaumeister Johann Pasqualini auf der Plassenburg. Er beschäftigte sich mit der vom Buchberg Überhöhten und deshalb besonders gefährdeten Ostseite der Plassenburg und schlug den Bau zweier mächtiger Geschützbastionen in diesem Bereich vor. Die sogenannte "Lange Batterie", die schließlich im Osten der Plassenburg errichtet wurde, war die "vischersche Sparversion" der durch den deutschen Baumeister verkannten Planung Pasqualinis. Nach dem Tode Caspar Vischers (1579) waren unter anderen Blasius Berwart d.J. und Albrecht von Haberland auf der Plassenburg tätig.

1632 - Seitdem sich Markgraf Christian (1581 - 1655) im Herbst 1631 den Schweden angeschlossen hatte, mußten die Kulmbacher viel Leid und Elend ertragen. Im Herbst 1632 hatten Wallensteinische Truppen unter dem Marquis de Grana die Stadt überfallen, verschiedene Bürger ermordet und eine Kriegszahlung von 10.000 Gulden erpreßt. Die Aufforderung zur Übergabe der Plassenburg am 21. September 1632 hatte Festungskommandant v. Muffel mit Kanonendonner beantwortet.

1634 - Am Freitag, den 17. Oktber hatte Generalwachtmeister Lamboy von der Stadt Kulmbach Proviant für 12.000 Mann zu Ross und zu Fuß sowie eine Kriegszahlung von 6000 Gulden gefordert. Nachdem ihm die Kulmbacher hatten mitteilen lassen, dass ihnen die Erfüllung seines Begehrens unmöglich wäre, ließ er die Stadt Kulmbach und die Festung Plassenburg am 18. Oktober durch einen Trompeter zur Übergabe auffordern. Gleichzeitig schickte er eine große Abteilung seines Kriegsvolks aus seinem Quartier in Stadtsteinach auf die Höhen oberhalb von Kauernburg. Nachdem die Übergabe-Aufforderung abschlägig beantwortet worden war, griffen am 19. Oktober gegen 14 Uhr etwa 40 Reiter über die Kauerndorfer Au bei der Steinernen Brücke an. Der Angriff wurde mit Musketen und Feuerrohren zurückgeschlagen, auch wurde der sich zurückziehende Feind von Kulmbacher Reitern verfolgt. Da kamen den Flüchtenden zwei Reiterpulks von etwa 50 Pferden sowie Fußtruppen zur Hilfe, welche die Kulmbacher Reiterei zurückdrängten und verfolgten. Die Kulmbacher, welche die Steinerne Brücke besetzt hielten, mussten sich in die Stadt zurückziehen, und da das Stadttor nicht mehr rechtzeitig geschlossen werden konnte, gelang es den Kaiserlichen die Stadt Kulmbach im Handstreich einzunehmen. Die ganze Nacht wurde die Stadt vom Feind geplündert, bis man die Kaiserlichen am folgenden Tag durch die Zahlung von 2440 Gulden dazu bewegen konnte, Kulmbach wieder zu verlassen. Die Plassenburg blieb von diesen Ereignissen unberührt.

1792 - Nach der Abdankung des letzten fränkischen Markgrafen Christian Friedrich Carl Alexander erhielt die Plassenburg eine königlich preußische Besatzung.

1806 - In den ersten Oktobertagen dieses Jahres wurde die preußische Provinz Kulmbach-Bayreuth von französisch-bayerischen Truppen besetzt. Am 10. Oktober begann die Belagerung der mit 620 Soldaten und 18 Offizieren besetzten Plassenburg. Nachdem der bayerische Oberst v. Leffel die Stadt Kulmbach besetzt hatte, unternahm er einen Überraschungsangriff auf die Festung, der jedoch durch gut gezielte Kanonen- und Gewehrschüsse abgewehrt wurde. Noch in der Nacht vom 10. auf den 11. Oktober versuchten die Bayern einen Handstreich vom Buchwald her, der durch einen Scheinangriff von der stadtseitigen Lindenallee her zum Erfolg geführt werden sollte. Auch diese Aktion wurde von der Plassenburgbesatzung erfolgreich abgeschlagen. Nun begannen die Bayern auf den die Plassenburg umgebenden Höhen zu schanzen. Täglich arbeiteten 400 bis 800 Bauern aus der Umgebung an den Geschützstellungen auf dem Rehberg und im Buchwald. Bis zum 23. November waren 13 Kanonen gegen die Plassenburg in Stellung gebracht.Am 24. November traf nun die Nachricht von der Vernichtung der Preußischen Armee in Kulmbach ein. Daraufhin willige der Festungskommandant, General von Uttenhofen, in die Kapitulation ein; noch am Abend besetzte die 1. Grenadier-Kompanie die 6. Bayerischen Linien-Infanterie-Regiments die Plassenburg. Nach dem Auszug der preußischen Festungsbesatzung am 25. November wurde das militärische Inventar der Plassenburg auf andere bayerische Festungen, vor allem nach Kronach, Forchheim und den Rothenberg bei Schnaittach, abtransportiert. Im Winter 1806/07 wurden die Festungswerke der Plassenburg zerstört.

1819-1926 - Die Plassenburg dient als Zivilstrafangstalt und Zwangsarbeitshaus - im 1. Weltkrieg auch als Kriegsgefangenenlager.

1929 - Die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen nimmt die Plassenburg unter ihre Obhut und beginnt mit Restaurierungsarbeiten. Seitdem dient die Plassenburg musealen Zwecken. Während des Dritten Reiches war auf ihr auch eine Schulungseinrichtung der Organisation Todt für Techniker untergebracht. Am Ende des 2. Weltkrieges wurde der Nordflügel der Hochburg durch einen Bobentreffer beschädigt. In den letzten Jahren hat sich die Plassenburg, mit ihrem attraktiven Museumsangebot und den sommerlichen Konzerten und Theaterveranstaltungen im Schönen Hof, zu einem kulturellen Zentrum von überregionalem Charakter entwickelt.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Stark H.: Die Plassenburg - "obergebirgische" Residenz und Landesfestung; in: Bayern & Preußen & Bayerns Preußen, Veröffentlichungen zur Bayerischen Geschichte und Kultur Nr. 41/99
  • Weigand-Karg S.: Die Plassenburg - Residenz und Hofleben bis 1604 |Weißenstadt, 1998
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