SCHLOSS PLÖTZKAU
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Allgemeine Informationen
Bedeutung Das Renaissanceschloss Plötzkau hat den Dreißigjährigen Krieg unbeschadet überstanden. Residenz von Fürst August von Anhalt, er machte das Schloss, von 1611–1665, zum kleinsten souveränen Staat der Welt.
Lage Das Schloss Plötzkau liegt am östlichen Ortsrand von Plötzkau malerisch gelegen auf einem Felsrand über den Saale-Auen.
Nutzung Das Schloss Plötzkau beherbergt eine Gaststätte sowie ein Museum im Schlossturm. Der Verein Schloss Plötzkau e.V. kümmert sich um die Anlage.
Bau/Zustand Das Schloss Plötzkau wurde auf dem Grundriss einer älteren Rundburg erbaut. Der Bergfried, heute Schlossturm ist begehbar. Erhalten von der Burganlage ist eine Tor im Nordflügel und ein Treppenturm an der Nordostecke.
Typologie Höhenburg - Rundburg - Grafenburg, später Residenzschloss
Sehenswert
  • k.A.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 51°44'38.6" N, 11°41'19.9" E
Höhe: 72 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
Schloss Plötzkau e.V. | Schloßhof 2 | D-06425 Plötzkau
Tel: +49 0174 8654212 | E-Mail: mail@schloss-ploetzkau.de
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Anfahrt mit dem PKW
Von der Autobahn A14 die Abfahrt Plötzkau (11) nehmen.
Der Ausschilderung nach Plötzkau folgen.
Kostenlose Parkmöglichkeit am Schloss.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
April - Oktober
Sonntag: von 13:00 - 16:00 Uhr
Bitte prüfen Sie hier die aktuellen Öffnungszeiten.
Eintrittspreise
Museum & Turmbesichtigung
Erwachsene: 5,00 EUR
Ermäßigt: 2,00 EUR
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
Schlossrestaurant Prinzenhaus
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
k.A.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
k.A.
Bilder
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Grundriss
Grundriss Schloss Plötzkau
Quelle: Dehio, Georg - Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen-Anhalt 2 | München, Berlin, 1999 | S. 661
(durch Autor leicht aktualisiert)
Historie
1049 Erstmalige Erwähnung einer Höhenburg. Bernhard von Hecklingen ist wohl der erste Graf von Plötzkau. Er gründete ein Benedektinerkloster im nahegelegenen Kakelingen. Es wird vermutet, dass die Errichtung der Grafschaft im Zusammenhang mit der Burgenpolitik Heinrich IV. stand. Sein Sohn Dietrich wurde urkundlich als Graf von Plötzkau genannt. Helperich, der Sohn Dietrichs, erhielt 1112 die Nordmark als Lehen von Kaiser Heinrich V. Im Zuge der Aufstände des sächsischen Adels gegen Heinrich V., der 1115 bei der Schlacht am Welfesholz mit der Niederlage des Kaisers endete, konnte er seine Ansprüche aber nicht durchsetzen. Offensichtlich blieb die Familie dem Kaiserhaus eng verbunden, denn der Sohn Helperichs, Konrad, wurde 1130 wiederum mit der Nordmark belehnt. Konrad konnte seinen Besitz aber nicht lange genießen denn er fiel bereits 1133 beim Italienfeldzug König Lothars. Konrads Bruder Bernhard, der letzte Graf von Plötzkau kam 1147 im zweiten Kreuzzug um.
11. Jh. & 12. Jh. Burg der Grafen von Plötzkau.
1139 Um das Erbe der Plötzkauer Grafen entbrannte ein erbitterter Streit zwischen Markgraf Albrecht dem Bären und dem Sachsenherzog Heinrich dem Löwen. Im Kampf der Askanier gegen die Welfen zerstörte 1139 der Erzbischof Konrad von Magdeburg die Burg. Letztendlich konnte sich Albrecht durchsetzen. Später gelangte Plötzkau unter die Lehnsherrschaft des Stiftes Gernrode. Die Gernröder setzen die Ministerialen aus den Familien von Hoym und von Freckleben als Lehnsnehmer ein. Das Ministerialengeschlecht von Plötzkau entstammte möglicherweise einer dieser Familien.
1436 Fürst Bernhard IV. von Anhalt-Bernburg zog nach einem Vergleich Plötzkau als erledigtes Lehen ein. Bei der Landesteilung von 1554 wurde der üble Zustand der Burg erwähnt, der einen Neubau erforderlich machte. Zur Finanzierung verzichtete Fürst Joachim auf die Ausgleichszahlung von 74 Gulden, die Bernhard, Joachim Ernst und Karl für den Mehrwert von Plözkau hätten zahlen müssen. Er zahlte sogar 1555/56 1000 Gulden für den Bau.
1566 - 1573 errichtete Bernhard das noch heute weitgehend erhaltene Renaissanceschloss. Beginnend mit dem Südflügel folgten im Bauablauf Ost- und Nordseite, sowie die Westfront. Unter Verwendung des mittelalterlichen Bergfriedes wurde der Turm auf sieben Stockwerke aufgestockt. Er erhielt seine Haube mit den vier Giebeln. Das "Alte Haus" am Turm blieb bestehen und wurde erst 1600 abgerissen.
Als Baumeister sind überliefert:
1566 Bastian (aus Dessau?), Steinmetz
Nickel aus Alsleben, Steinmetz
Wulf, Steinmetz
1567/68 Georg Schröter, Bildhauer
70er Jahre Christoph, Bildhauer

Kunstgeschichtlich interessant ist der von Georg Schröter errichtete Kamin im Fürstensaal. Seine Formensprache weist enge Beziehungen zum Bernburger Schloss auf.
1611 - 1665 Fürst August von Anhalt-Köthen-Plötzkau erhält nach mehreren Erbteilungen die Herrschaft Plötzkau und begründete hier eine eigene fürstliche Linie. In der Folgezeit erfolgten Umbauten an den Schlossgebäuden im Zeitgeschmack des Barock. 1665 gelangte das Schloss an die Linie Bernburg-Harzgerode und weiter an die Linie Anhalt Bernburg. 1720 trat Fürst Karl-Friedrich die Regierung in Bernburg an. Sein Sohn Victor-Friedrich residierte auf Schloss Plötzkau. Es wurden weitere barocke Umbauten durchgeführt. Die Innenräume stattete man luxuriös aus. Der Burggraben erhielt eine neue Funktion als Hunde- und Hirschgraben. Die wirtschaftliche Nutzung der Herrschaft erfolgte durch die Einrichtung einer Domäne. Doch bald endete die Nutzung als repräsentative Fürstenresidenz.
1741 Man vermeldete die Einrichtung einer "Japanischen Fabrik" in den Schlossräumen. Von 1840 bis 1874 nutzte man die Schlossgebäude als Straf- und Besserungsanstalt.
19. Jh. Die charakteristischen 21 Giebelerker werden immer schadhafter. 1833 stürzte ein Erker ein. Deshalb wurden von 1865 bis 1870 alle Giebelerker für 4000 Taler durchgreifend saniert und erneuert.
Nach Auflösung der Strafanstalt wurde das Schloss durch die Domänenverwaltung genutzt. Nach 1945 wohnten zeitweise Flüchtlinge in den Wohnräumen. Später bewahrte das Landesmuseum für Ur- und Frühgeschichte sein Depot hier auf. Diese Nutzung währte bis 1992.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Dehio, Georg - Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen-Anhalt 2 | München, Berlin, 1999 | S. 660 f.
  • Handbuch der historischen Stätten Deutschlands - Provinz Sachsen Anhalt. | Stuttgart, 1987
  • Sobotka, Bruno J. / Strauss, Jürgen - Burgen, Schlösser, Gutshäuser in Sachsen-Anhalt | Darmstadt, 1994 | S. 417
  • Stieler, Franz - Schloss Plötzkau. Die Straf- und Besserungsanstalt Plötzkau. | Bernburg, 1930
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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  • [03.10.2023] - Öffnungszeiten und Kontaktdaten aktualisiert
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  • [07.06.2014] - Neuerstellung
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