SPORKENBURG
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Allgemeine Informationen
Die Sporkenburg liegt auf einem Sporn. Die Form der Anlage ist durch die Form des Sporns bestimmt worden, welches ein Rechteck entspricht.

An der Angriffsseite trennt eine 25m breiter Halsgraben die Burg vom Hang ab, wiederum war die Burg durch eine Schildmauer geschützt. Die Schildmauer ist nach außen stark geknickt, die fünfgeschossig sich an der Nordwestecke zu einen Turm verstärkt. An beiden Ecken dieser Schildmauer sowie in der Mitte befinden sich drei kreisrunde vom Boden bis zum Wehrgang aufsteigenden massive Vorlagen von 1.50m im Durchmesser. Der obere Abschluss dieser Pfeiler ist viereckig, über den Rundbogen aufgemauert, die sich auf Kragsteinen aufsetzen.

Im Inneren der Nordmauer wird der östliche Wehrgang von drei großen Bögen getragen, deren langgezogene Stützen durch die beiden Obergeschosse hindurchgehen.

Der Turm des Nordbaus enthält das Burgtor, das rundbogig geschlossen, in einen höheren, ebenfalls mit einer runden Tonne überwölbten Torweg führt. Neben dem Burgtor befand sich das Wachhäuschen mit einer Schießscharte.
Die Burgfläche ist durch eine Längsmauer in zwei fast gleich große Teile geteilt. Der östliche Teil, dessen Ringmauer vollständig verschwunden ist, läßt keine Vermutung über den früheren Ausbau zu. Nur zwei spitze Schildbögen im Inneren der nördlichen und südlichen Schmalwand lassen annehmen, dass im Erdgeschoss eine Wölbung war.

Im der westlichen Hälfte schloss sich an den Torbau ein kleiner Burghof an, die westliche Mauer zeigt eine eigentümliche Ausnischung durch fünf auf langen Konsolen ruhende Spitzbogenblenden; darüber trugen drei flachere Blenden den Wehrgang. Den südlichen Teil nimmt der ehemalige Palas ein, dessen Nordmauer nur noch in Ansätzen vorhanden ist. Während die Südmauer noch in einer Höhe von zwei Geschossen, auch im östlichen Teil vorhanden ist.

Die Südmauer besitzt einen vorgelagerten Vorbau von einer Höhe eines Stockwerkes, welches wahrscheinlich im Obergeschoss eine Holzkonstruktion auswies. Auch die Südmauer besitzt an den Ecken zwei runde massive Pfeiler, die durch einen Wehrgang miteinander verbunden sind. An der Südmauer ist ein Zwinger vorgelagert. Nach Beschreibung von Goebel waren im Südzwinger Wirtschaftsgebäude.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)ÖsÖst
WGS84: 50°21'60.0" N, 7°43'42.9" E
Höhe: 248 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Anfahrt mit dem PKW
A3 Abfahrt Montabaur. Richtung Koblenz über die B49 bis Eitelborn. In Eitelborn den Beschilderungen zur Sporkenburg folgen. Die Burgweg Strasse führt zu einem kleinen Parkplatz vor dem Wald, diese Strasse kann nicht mit tiefergelegten Autos befahren werden. An der T-Kreuzung der Strasse, befindet sich zur linken Seite der Parkplatz (vor der Schranke).
Kostenlose Parkmöglichkeiten in Ortsnähe in Richtung der Sporkenburg.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
Vom Parkplatz bequemer Waldfussweg zur Burg, ca. 15 min.
Öffnungszeiten
Besichtigung jederzeit möglich.
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
k.A.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
Für Rollstuhlfahrer nicht erreichbar.
Bilder
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Grundriss
Grundriss Sporkenburg
Quelle: Luthmer, Ferdinand - Bau- und Kunstdenkmäler der Kreise Unterwesterwald, St. Goarshausen, Untertaunus und Wiesbaden Stadt und Land | Wiesbaden, 1914
(durch Autor leicht aktualisiert)
Rekonstruktionsversuch der Sporkenburg
Quelle: Hinweistafel an der Sporkenburg
  1. Grundplan
  2. Haupteingang zur Kernburg
  3. Schildmauer
  4. Wohnbau mit rundem Treppenturm
  5. Innenhof mit Zisterne
  6. Palas
  7. Gesindehäuser
Historie
11. Jh. Ist das Gebiet im Besitz des Erzbistums Trier. Erzbischof Engelbert schenkte den im Wald liegende Hof Denzinerode, der noch heute besteht, dem Trierer Kloster zum heiligen Eucharius.
Ende 13. Jh. Werden als triersche Lehensträger des Hofes die Brüder Emmerich von Andernach und Heinrich von Lahnstein genannt. Die Grafen wachten eifersüchtig über ihre Rechte als Gerichtsherren. Als die beiden Brüder mit der Errichtung der Burg begonnen haben, wurde diese vom Grafen Otto von Nassau zerstört, und von dieser Zeit datieren immer wiederkehrende Reibereien zwischen Lehensträgern und Vögten.
Anfang 14. Jh. Tritt das Geschlecht der Helfenstein in den Winkel zwischen Rhein und Lahn in den Vordergrund. Sie hatten schon seit dem 12. Jh. beim Trierischen Stuhl starken Einfluß gewonnen, wo wir sie unter Erzbischof Poppo als Burggrafen im erzbischöflichen Palast zu Trier finden.
1309 Fiel der Forst und der Hof Dezingerode als offenes Lehen an Trier zurück und Erzbischof Balduin belehnte den Ritter Heinrich v. Helfenstein damit. Heinrich v. Helfenstein baute auf den Fundamenten der alten Burg die Sporkenburg.
22. Januar 1310 Trug Heinrich v. Helfenstein die Burg dem Erzbischof zu Lehen auf und erhielt sie als offenes Manneslehen zurück. Heinrich v. Helfenstein erhoffte sich durch den Lehnsauftrag, das seine neue Burg am besten gegen die nassauischen Grafen schützt war, während Balduin eine neue Grenzveste gewann.
1311 Fand der Streit durch einen Widerspruch vom Grafen erhoben sein Ende, durch einen Vertrag mit dem Grafen Emche, Heinrich und Johann der alten ottonischen Linie, deren Vogtenrechte anerkannt wurden. Sie verpflichtet sich, aber wiederum im Amt Montabaur oder im Helfensteinischen Gericht kein Gut zu kaufen.
bis 1518 Blieb das Helfensteiner Geschlecht im ruhigen Besitz der Sporkenburg, der durch wiederholte Belehnungen bestätigt wird. Die letzte Belehnung fand 1503, durch den Erzbischof Jacob an Johann v. Helfenstein, statt.
1503 Verkauft Johann v. Helfenstein die Burg und den Hof Denzerod, mit dem Einverständnis des Lehnsherrn, an die Brüder Johann (Trierscher Hofmeister) und Quirin von Nassau für 1200 Gulden.
1601 Starb das Haus Nassau-Sporkenburg mit Heinrich (Chorbischof zu Dietkirchen, Propst zu Limburg und Senior zu Trier und Mainz) aus. Wahrscheinlich ging durch. Die Erbschaft der Herrschaft Sporkenburg ging an das Haus Metternich-Winnenburg über. Da die Ahnmutter des Wilhelm von Metternich naussauischen Stammes war, und Erbanspruch des damaligen Erzbischof Lothar v. Metternich nicht ungern anerkannte.
bis zum 30j. Krieg Bewohnte die Familie Metternich die Burg.
1631 Erobern schwedische Truppen die Sporkenburg.
1632 Wurde die Burg durch die Spanier, Italiener und rebellischen Franzosen stark beschädigt und geplündert.
16.03.1635 Läßt der französische Kommandant der Festung Ehrenbreitstein die Sporkenburg besetzen und schleifen. Später verkaufte die Familie Metternich die Ruine mit dem zugehörigen Waldungen. Über mehrere Besitzer gelangte sie in das Eigentum des Landrats a. D. Dr. Heydweiler, der den Hof Denzerheid bewohnt.
1811 Ging die Ruine in staatlichen Besitz über.
1966 - 1967 Die eingestürzte Schildmauer wird rekonstruiert.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Backes, Magnus - Staatliche Burgen, Schlösser und Altertümer in Rheinland-Pfalz | Regensburg, 2003
  • Luthmer, Ferdinand - Bau- und Kunstdenkmäler der Kreise Unterwesterwald, St. Goarshausen, Untertaunus und Wiesbaden Stadt und Land | Wiesbaden, 1914
Webseiten mit weiterführenden Informationen
  • k.A.
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  • [23.01.2022] - Bilder hinzugefügt.
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  • [vor 2007] - Neuerstellung.
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