DAVIDSZITADELLE | DAVIDSTURM | TURRIS DAVID
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Allgemeine Informationen
Eines der bekanntesten Bauwerke Jerusalem ist der Davidsturm. Der Name geht auf den biblischen König David zurück, Man sagt, er habe an dieser Stelle seine berühmten Psalmen verfasst. Schon auf mittelalterlichen Darstellungen der Stadt erscheint er als hervorgehobenes Bauwerk neben der Grabeskirche. Als stilisiertes Symbol fand er Platz auf Münzen und Siegeln des Mittelalters. Der Davidsturm ist die Zitadelle der Stadt Jerusalem.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 31°46'34" N, 35°13'42" E
Höhe: 795 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Anfahrt mit dem PKW
Die Burg liegt direkt am Jaffator.
Parken ist außerhalb der Altstadt möglich aber schwierig.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
September - Juni
Sonntag - Donnerstag: von 10:00 - 16:00 Uhr
Freitag: geschlossen
Sonnabend, Feiertags: von 10:00 - 14:00 Uhr

Juli - August
Sonntag - Mittwoch, Sonnabend: von 10:00 - 17:00 Uhr
Donnerstag: von 10:00 - 18:00 Uhr
Freitag: von 10:00 - 14:00 Uhr
Eintrittspreise
30 NIS (Schekel)
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
k.A.
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
ja
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
k.A.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
Eingeschränkt, da die meisten Burgteile nur über Treppen erreichbar sind.
Bilder
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Grundriss
Davidzitadelle
Quelle: Piana, Mathias - Burgen und Städte der Kreuzzugszeit. | Petersberg, 2008
(durch Autor leicht aktualisiert)
Historie
Als die Kreuzfahrer Jerusalem erreichten, fanden sie schon ein beeindruckendes Bauwerk vor. Der Unterbau des Turmes mit einer Grundfläche von 21.40 mal 17,40 m und einer Höhe von ca. 20 m stammt aus der Zeit Herodes des Großen (jüdischer König 73 bis 4 vor Chr.).
Die Fertigstellung der Burg ist um 26 v. Chr. einzuordnen. Es handelt sich um einen massiven Mauerblock aus Quadern, die eine Größe von 2,5 m x 1,25 m x 1,25 m und ein Gewicht von ca. 13 t haben. Die Außenflächen sind als Spiegelquader ausgebildet. Aus der Beschreibung des Flavius Josephus glaubt man entnehmen zu können, dass es sich um den Phasaelisturm der herodianischen Zitadelle handelt. Der Mauerblock enthält keine Innenräume. Auf diesem Mauerblock gab es in antiker Zeit Aufbauten, die Palast- oder Wohnräume enthielten. Die Burg Herodes’ wurde im Jahre 70 von Titus, dem römischen Heerführer im Jüdischen Krieg und späterem Kaiser, zerstört.

In byzantinischer Zeit war auf dem Gelände der Burg ein Kloster und in frühislamischer Zeit gab es um den Turm wohl eine offizielle umayadische Einrichtung. Durch den angelsächsischen Pilger Seawulf wurde 893 das Vorhandensein der König-David-Zitadelle beschrieben. Es muss also in Umayadischer Zeit zum Bau der Zitadelle gekommen sein. Unter den Grundmauern des 2000jährigen Phasaelisturmes wurde bei Ausgrabungen eine der noch älteren Stadtmauern Jerusalems gefunden.

Nach dem Eindringen der Kreuzfahrer in die Stadt hielt sich die Zitadelle noch. Raimund von Saint-Gilles verhandelte mit dem Befehlshaber Iftichar ad-Din: Dieser übergab Raimund die Festung gegen freien Abzug der Besatzung. Raimund vereinnahmte die Zitadelle für sich. Erst nach harschen Auseinandersetzungen übergab er sie an Gottfried von Bouillon. Sie war dann 1101 bis 1104 auch erste Residenz Balduin I. bis er den neu errichteten Palast bezog. Die Zitadelle wurde nach 1160 zum Hauptverteidigungswerk der Stadt ausgebaut und mit mehreren Türmen verstärkt. Es entstand eine riesige Burganlage mit einer Ausdehnung von 130 mal 110 Metern. Ein zusätzlicher östlicher Graben trennte die Burg von der Stadt. Im Westen erweiterte man die Burg durch vorgeschobene Mauern und Türme. Die westliche Zwingermauer fand ihre Fortsetzung in der Stadtmauer. Von den Vorgängerbauten wurde nur der Sockel des Davidturmes übernommen. Die heutige Zitadelle entspricht in ihrer Ausdehnung der in der Kreuzfahrerzeit errichteten Burg.

Nach der Übergabe der Stadt an Saladin 1187 hat es weitere Baumaßnahmen gegeben, Es gibt aber nur zwei Bauinschriften, die darüber berichten. Über die Art der Arbeiten gibt es keine gesicherten Überlieferungen. Möglicherweise beschränkten sie sich auf die Reparatur der Belagerungsschäden. In der ersten Hälfte des 13. Jh. wurde Jerusalem und auch die Zitadelle mehrfach von verschiedenen arabischen Herrschern erobert. Saladin hatte die Stadtmauern niederreißen lassen. Kaiser Friedrich II. gab bei seinem Besuch in Jerusalem die Order, die Zitadelle und eines der nördlichen Tore wieder in Verteidigungszustand zu setzen.
Bei einem Feldzug des choresmischen Schahs 1244 wurde Jerusalem und die Zitadelle schwer zerstört. Erst 1310 kam es unter Sultan Malik an-Nasir Muhamad zum Wiederaufbau. Der obere Aufbau des Davidturmes ist in das 13. Jh. einzuordnen.
Das heutige Erscheinungsbild der Burg wird durch diesen Wiederaufbau entscheidend bestimmt. Der Pilger Bernhard von Breydenbach fand 1483 die Burg in dem Zustand, den wir heute sehen, wie es den Illustrationen seines Reiseberichts zu entnehmen ist. Nach der osmanischen Eroberung Jerusalems 1517 ließ Sultan Suleiman der Prächtige die Zitadelle umfassend restaurieren. Er ließ einige neue und schöne Gebäude errichten, Das berichtet ein jüdischer Pilger 15387. Auf dem Südwestturm entstand die osmanische Moschee.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
    
  • Gorys, Erhard - Heiliges Land. | Ostfildern, 2008
  • Johns, C. N. - Pilgrims' Castle (Atlit), David's Tower (Jerusalem) and Qual'aat ar-Rabad (Ajlun). Three Middle Eastern castles from the time of the Crusades. | Aldershot, 1997
  • Leistikow, Dankwart - Der "Davidsturm" in der Zitadelle von Jerusalem. In: - Burgen und Städte der Kreuzzugszeit. | Petersberg, 2008
  • Otto, Eckart - Jerusalem, die Geschichte der Heiligen Stadt. Von den Anfängen bis zur Kreuzfahrerzeit. | Stuttgart, 1980
  • Piana, Mathias - Burgen und Städte der Kreuzzugszeit. | Petersberg, 2008
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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