STADTBEFESTIGUNG ALT-ESCHENBACH
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Allgemeine Informationen
Konservierte und teilweise rekonstruierte Mauerreste des Städtchens Alt-Eschenbach nahe dem Reussufer. Die im 13. Jhdt. als Erweiterung einer mächtigen Turmburg durch die Freiherren von Eschenbach gegründete Anlage wurde 1309 durch die Habsburger zerstört, weil sich Walter IV. von Eschenbach-Schnabelburg ein Jahr zuvor an der Ermordung König Albrechts I. beteiligt haben soll.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 06' 57.93" N, 08° 21' 15.94" E
Höhe: 415 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 669.500 / 218.750
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Die Autobahn A14 bei der Ausfahrt Gisikon-Root verlassen, von da der Hauptstrasse in westlicher Richtung nach Inwil folgen. Der letzte südseitige Abzweiger vor dem Dorfzentrum führt zur Reuss hinunter. Kostenlose Parkplätze bei der Infotafel direkt vor der Ruine der Stadtbefestigung.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Luzern regelmässige Busverbindungen nach Inwil, Haltestelle Post.
Wanderung zur Burg
Ab Inwil führt ein ausgeschilderter Wanderweg in rund 15 Min. zum ehemaligen Stadtareal. Auch der Reussufer-Wanderweg führt nahe an Alt-Eschenbach vorbei.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Stadtbefestigung Alt-Eschenbach
Quellen: Infotafeln auf dem Stadtareal | Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin 1995 | Nr. 415 | überarbeitet von O. Steimann, 2010
Historie
Im Anschluss an ihre Burg Alt-Eschenbach, die sie bald nach 1200 auf einem langgezogenen Hügel am damaligen Ufer der Reuss erbaut hatten, gründeten die Freiherren von Eschenbach in der zweiten Hälfte des 13. Jhdts. das gleichnamige Städtchen. Dieses erstreckte sich östlich der Burg über eine Fläche von etwa 50 x 150 Metern und wurde mit einer stellenweise bis zu 1,6 Meter dicken Mauer umgeben. Im westlichen Teil des Stadtareals wurden ein Kalkbrennofen und ein Sodbrunnen angelegt. In der südöstlichen Ecke konnte ein Steinhaus nachgewiesen werden. Zur weiteren Bebauung innerhalb der Stadtmauern liegen hingegen kaum Erkenntnisse vor.

In zeitgenössischen Urkunden wird die «stat ze Eschibach» zweimal erwähnt: 1292 und 1296. In beiden Fällen geht es um Schenkungen der Eschenbacher an das Frauenkloster St. Katharina, das die Familie unweit östlich des Städtchens gegründet hatte. Die Blütezeit des Städtchens an der Reuss dauerte allerdings nur kurz. Nachdem sich Walter IV. von Eschenbach-Schnabelburg 1308 an der Ermordung von König Albrecht I. von Habsburg beteiligt hatte, liessen dessen Witwe und Söhne im Folgejahr alle Burgen und Städtchen im Stammgebiet der Eschenbacher zerstören. Der archäologische Befund lässt die Vermutung aufkommen, dass die Stadtanlage zum Zeitpunkt des Angriffs noch gar nicht vollendet war.

Alt-Eschenbach wurde nicht mehr aufgebaut, scheint aber weiterhin ein landschaftsprägendes Element gewesen zu sein, das auf allen Landkarten verzeichnet wurde. Die früheste bekannte Darstellung findet sich auf der so genannten «Luzernerkarte» von Hans Heinrich Wägmann und Renward Cysat aus dem Jahr 1613. Die Reusspläne von Jacob Meyer von 1742 deuten an, dass damals noch Teile von Burg und Stadtbefestigung aufrecht standen.

1944/45 wurde Alt-Eschenbach ein erstes Mal archäologisch untersucht. Als der Stadthügel, auf dem bis dahin nur ein Bauernhaus stand, überbaut werden sollte, kaufte der Kanton Luzern 1961 das ganze Areal und stellte es unter Schutz. 1979 bis 1981 wurde eine weitere, umfassende Ausgrabung durchgeführt. Im Anschluss daran hat man Teile des dabei entdeckten Mauerwerks konserviert, durch Rekonstruktionen ergänzt und die Anlage der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafeln auf dem Stadtareal
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin 1995 | Nr. 415
  • Hauswirth, Fritz - Burgen und Schlösser der Schweiz, Bd. 5: Luzern, Zug | Kreuzlingen, 1969 | S. 34-36
  • Heinemann, Franz - Die Burgen und Schlösser des Kantons Luzern | Basel, 1929 | S. 38-39
  • Institut für Denkmalpflege der ETH Zürich (Hg.) - Stadt- und Landmauern, Bd. 2: Stadtmauern in der Schweiz | Kataloge, Darstellungen | Zürich, 1996 | S. 168-169
  • Karrer, Peter - Burgenarchäologie im Kanton Luzern – ein Lauf durch die Forschungsgeschichte | In: Mittelalter: Zeitschrift des Schweizerischen Burgenvereins, 17. Jhg./Nr. 2 | Basel, 2012 | S. 75-76
  • Meyer, Werner (Red.) - Burgen der Schweiz, Band 5: Kantone Zürich und Schaffhausen | Zürich, 1982 | S. 74-75
  • Meyer, Werner - Die Burgen in der Blutrachefehde von 1308/09 gegen die Mörder König Albrechts I.: Historische und archäologische Befunde | Vortragsmanuskript Château Gaillard | Graz, 1998
  • Reinle, Adolf - Die Kunstdenkmäler des Kantons Luzern, Bd. VI: Das Amt Hochdorf | Basel, 1963 | S. 215-219
  • Rickenbach, Judith - Alt Eschenbach: Eine spätmittelalterliche Stadtwüstung [Archäologische Schriften Luzern, Bd. 3] | Luzern, 1995
Webseiten mit weiterführenden Informationen
    k.A.
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