TOUR BAYART
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Allgemeine Informationen
Gut erhaltener runder Donjon, der in den Jahren 1261/62 im Auftrag von Graf Peter II. von Savoyen errichtet wurde. Das imposante, begehbare Bauwerk steht auf dem felsigen Grat zwischen dem Château de Saillon und dem westlichen Teil der Stadtbefestigung.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 46° 10' 13.90" N, 07° 10' 57.40" E
Höhe: 554 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 580.230 / 113.260
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Die Autobahn A9 bei der Ausfahrt Saxon verlassen und in nördlicher Richtung die Rhone überqueren. Bei Mazembroz rechts abbiegen auf die Route de Saillon und dieser bis zum grossen Kreisverkehr folgen, wo wiederum nordwärts die Avenue des Comtes de Savoie abzweigt. Nach 400 Metern links halten und dem Strässchen «Vers le Scex» bergauf bis ins Städtchen folgen. Dieses durchqueren und auf der Nordseite auf der Place des Remparts parkieren. Burg, Tour Bayart und Stadtbefestigung sind von hier in wenigen Schritten erreichbar.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Vom Bahnhof Sion mit der Buslinie 311 (in Richtung Martigny) bis zur Haltestelle Saillon, Collombeyres. Von hier führt ein Wanderweg in wenigen Minuten hinauf zum historischen Ortskern und den Burgen.
Wanderung zur Burg
Saillon ist Ettapenort auf dem Chemin du vignoble.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Tour Bayart
Quelle: Donnet, André / Blondel, Louis - Burgen und Schlösser im Wallis | Olten, 1963 | S. 194 | überarbeitet von O. Steimann, 2021
Historie
In den Jahren 1221 und 1231 konnte Graf Thomas I. von Savoyen von den Herren von Pontverre und von Saillon sämtliche Anteile an der Herrschaft Saillon erwerben. Die alte Burg auf dem Felsrücken über der Rhone wurde somit zu einem wichtigen Stützpunkt beim Vorstoss der Savoyer ins Unterwallis und gegen den Bischof von Sion. Dieser wurde vor allem unter Peter II. um die Mitte des 13. Jhdts. gezielt vorangetrieben. Der machtbewusste Graf liess um 1257/58 zunächst die Befestigungsanlagen von Burg und Städtchen ausbauen. In den Jahren 1261/62 wurde dann unter Leitung seines Baumeisters Pierre Meinier durch den Maurermeister François eine neue, weitherum sichtbare Turmburg errichtet: der Tour Bayart.

Der runde Donjon entstand zeitgleich mit dem noch grösseren Turm des Château La Bâtiaz in Martigny, mit dem er in Sichtverbindung steht. Im Durchmesser misst er 10,75 Meter, seine Mauern sind im Erdgeschoss 3,75 Meter dick. Zugänglich war das massive Bauwerk im Mittelalter nur über einen Hocheingang, der sich auf der Südseite rund 10 Meter über Boden befindet. Heute können Besucher hingegen bequem durch eine Bresche im Sockel ins Innere gelangen.
Im Erdgeschoss befand sich früher eine Zisterne, in der Regenwasser gesammelt wurde. In der ersten Etage gab es neben dem Eingang auch ein repräsentatives Zimmer mit Kamin. Von hier gelangt man über eine in die Turmwand eingebaute, verwinkelte Treppe in die beiden oberen Stockwerke, die über grosszügigere Fensteröffnungen und einen Abort verfügen. Den Abschluss des Turms bildet eine Plattform, die ursprünglich einen hölzernen Wehrgang trug. Sie dient heute als Aussichtspunkt.

Der Tour Bayart wurde auch nach dem Tod Peters II. (1268) in gutem Zustand gehalten, wie etwa Bauabrechnungen aus dem Jahr 1270 belegen. In den folgenden beiden Jahrhunderten teilte er die Geschicke der Herrschaft Saillon, die nun eine savoyische Kastlanei bildete. 1384 wurde die Turmburg beim Aufstand gegen Eduard von Savoyen, Bischof von Sion, wahrscheinlich beschädigt. Unbewohnbar wurde sie aber erst durch den Angriff der Oberwalliser im Spätherbst 1475, als die savoyische Herrschaft im Unterwallis zusammenbrach. Die Eroberer räumten das Bauwerk aus und steckten es wahrscheinlich in Brand, verzichteten aber auf einen Abbruch. So bildet die gut erhaltene Ruine bis heute das Wahrzeichen von Saillon.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 751
  • Donnet, André / Blondel, Louis - Burgen und Schlösser im Wallis | Olten, 1963 | S. 193-195
  • Dubuis, François-Olivier (Red.) - Bourg et château de Saillon | 2. Aufl. | Martigny, 1983
  • Duruz, Albert (Solandieu) - Les Châteaux Valaisans | Lausanne, 1912 | S. 41-43
  • Hauswirth, Fritz - Burgen und Schlösser der Schweiz, Bd. 12: Waadt, Wallis, Genf | Kreuzlingen, 1976 | S. 135-137
  • Lipski, Eli / Locher, André - Schlösser der Schweiz | Bern, 2013 | S. 94
  • Meyer, Werner (Red.) - Burgen der Schweiz, Bd. 4: Kantone Genf, Waadt, Wallis | Zürich, 1981 | S. 90-91
  • Meyer, Werner / Widmer, Eduard - Das grosse Burgenbuch der Schweiz | Zürich, 1977 | S. 120-122
  • Moret, Jean-Christophe - Die savoyischen Rundtürme, ein Netzwerk von Wehranlagen im Unterwallis | In: Bastarrechea, Aurélia et al. - Über Berg und Tal: Befestigte Anlagen im Wallis im Laufe der Zeit | Sion, 2021 | S. 93-94
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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