BURG CHASTLATSCH
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Allgemeine Informationen
Ruine mit wenigen Mauerresten auf einem felsigen Hügel im Stazer Wald zwischen Pontresina und Celerina. Möglicherweise war die Burg ein Wohnsitz der Familie Murell von Celerina.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 46° 30' 30.41" N, 09° 52' 33.83" E
Höhe: 1791 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 787.050 / 153.700
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Die Ruine Chastlatsch liegt 1,5 km östlich von Celerina im Oberengadin. Ab Celerina oder Samedan der Hauptstrasse in Richtung Pontresina bis zur Talstation der Bergbahn auf die Muottas Muragl folgen (Parkplätze). Von hier über die Bahnstation Punt Muragl-Staz und auf dem Wanderweg in westlicher Richtung leicht bergauf in den Stazer Wald. Nach 200 Metern folgt auf einer grossen Lichtung eine Wegkreuzung. Unmittelbar nördlich dieser Kreuzung erhebt sich der bewaldete Burghügel. Eine genaue Landkarte ist empfehlenswert.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Mit der Rhätischen Bahn bis zur kurz vor Pontresina gelegenen Haltestelle Punt Muragl-Staz. Ab hier auf dem oben beschriebenen Weg in rund 10 Min. zur Burg.
Wanderung zur Burg
Die ViaAlbula / Bernina führt südlich am Burghügel vorbei.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Chastlatsch
Quelle: Clavadetscher, Otto P. / Meyer, Werner - Das Burgenbuch von Graubünden | Zürich/Schwäbisch Hall, 1984 | S. 234 | überarbeitet und ergänzt von O. Steimann, 2009
Historie
Die Ruine Chastlatsch liegt zwischen den Flüssen Inn und Flaz, auf dem höchsten Punkt eines Felsrückens im Stazer Wald. Das schmale, unebene Plateau misst rund 10 x 30 Meter und fällt gegen alle Seiten hin steil ab. Ob das Gelände um diesen Felskopf in die einstige Burganlage miteinbezogen war, ist ungewiss. Nur auf der Südostseite ist eine schwache, grabenartige Vertiefung zu erkennen.
Auf der nordwestlichen Seite des Burgfelsens ragt ein Mauerwinkel noch bis zu 1,6 Meter in die Höhe. Die zugehauenen Steine sind lagerhaft geschichtet, die maximale Mauerstärke beträgt 1,8 Meter. Inwendig zweigt eine ebenfalls recht dicke Binnenmauer ab - möglicherweise stand in dieser Ecke einst ein Turm mit unregelmässigem Grundriss. Wenige Steinlagen eines weiteren Mauerwinkels sind in der Südostecke erhalten geblieben. Diese Mauer war allerdings nur etwa 1 Meter dick - vermutlich handelt es sich um einen Teil des Berings.

Sowohl in den mittelalterlichen Schriftquellen als auch bei den Chronisten der frühen Neuzeit findet Chastlatsch keine Erwähnung. Gründung und Besiedlungszeit der Anlage, die nahe am alten Weg zum Berninapass liegt, sind mangels archäologischer Untersuchungen ungeklärt. Als einziger Anhaltspunkt dient der Flurname «Murail» im östlichen Vorgelände. Dieser könnte auf die Familie Murell von Celerina hinweisen, welche unter dem Churer Bischof Johann Pfefferhand (1325-1331) die Zehnten von Celerina und Pontresina zu Lehen bekam. Diese Lehen des Bistums waren ledig geworden, weil kurz zuvor Symon von Pontresina als offenbar letzter männlicher Vertreter seines Geschlechts verstorben war (vrgl. Burg Spaniola).
Möglicherweise wohnte die Familie Murell zu jener Zeit auf Chastlatsch. Bereits im 16. Jhdt. muss die ehemalige Burg aber weitgehend verschwunden und in Vergessenheit geraten sein.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 270
  • Clavadetscher, Otto P. / Meyer, Werner - Das Burgenbuch von Graubünden | Zürich/Schwäbisch Hall, 1984 | S. 234-235
  • Poeschel, Erwin - Das Burgenbuch von Graubünden | Zürich/Leipzig, 1930 | S. 293
  • Von Castelmur, Anton - Die Burgen und Schlösser Graubündens, III. Teil: Viamala, Schams, Schyn, Albulatal, Oberhalbstein, Bergell, Engadin | Basel, 1944 | S. 60
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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