CHÂTEAU DE DOMMARTIN
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Allgemeine Informationen
Ruine mit wenigen Mauerresten und einem tiefen Halsgraben auf dem äussersten Geländesporn über der Mentue, nordöstlich des Dorfes Dommartin. Die spätestens im 12. Jhdt. gegründete Anlage gehörte dem Domkapitel von Lausanne und bestand zunächst nur aus Holz, wurde nach einem grossen Brand 1235 aber neu gebaut. Ihr Zentrum bildete ein starker Turm, von dem noch der Sockel erhalten ist.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 46° 39’ 14.80“ N, 06° 42’ 26.77“ E
Höhe: 726 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 544.030 / 167.250
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Ab Lausanne der Hauptstrasse 5 in nördlicher Richtung über Cheseaux und Assens bis nach Echallens folgen. Im Zentrum rechts in die Route d’Echallens abbiegen und auf dieser nach Poliez-le-Grand fahren. Nun weiter auf der Route de Moudon bis zum Abzweiger auf der rechten Seite nach Dommartin. Im Ort der Route de l’Eglise nach Norden bis zum Friedhof folgen (Parkmöglichkeit). Die Burgruine befindet sich unmittelbar nordöstlich hinter dem Friedhof.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Lausanne-Flon mit dem Regionalzug in Richtung Bercher bis nach Echallens fahren. Ab hier weiter mit der Buslinie 434 in Richtung Poliez-Pittet bis zur Haltestelle Dommartin, village. Weitere Wegbeschreibung: siehe oben.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Dommartin
Quelle: auf Basis der Infotafeln bei der Burg neu gezeichnet von O. Steimann, 2018
Historie
Im Jahr 908 wird der königliche Wald von Dommartin in einer Urkunde von Rudolf I. von Hochburgund erstmals genannt. Sein Urenkel Rudolf III. übertrug die Herrschaft über die Waadt 1011 dem Bischof von Lausanne. Zu diesem Zeitpunkt dürfte auch das umfangreiche Krongut rund um Dommartin ans Bistum gelangt sein. Ob damals auf dem Hügel über der Flussschleife der Mentue bereits eine Wehranlage vorhanden war, ist mangels genauer Untersuchungen nicht zu klären. Doch spätestens um 1100 dürfte der Bischof hier eine einfache Burg aus Holz errichtet haben, zu der eine kleine Siedlung gehörte. Der Platz war dank steiler Abhänge gegen drei Seiten hin gut geschützt. Nur im Südwesten musste er durch einen tiefen Halsgraben künstlich vom Hügelzug getrennt werden.
Um 1185 war Dommartin zu einem kleinen Städtchen herangewachsen. Auf dem äussersten Plateau hinter der Burg werden für diese Zeit Häuser mit insgesamt 33 Herdstellen erwähnt. Südlich des Halsgrabens befand sich eine offene Siedlung mit weiteren 57 Herdstellen. Möglicherweise war sie durch eine äussere Pallisade geschützt, die an der Stelle des heutigen Friedhofs vermutet wird. Der Turm selbst wird 1213 als «turris de Donmartin» erwähnt, kurz darauf auch ein daneben stehendes Haus. Letzteres wurde 1225 durch einen Neubau ersetzt.

Im Frühsommer 1235 kam es in Dommartin zu einem Grossbrand, dem die Burg und wahrscheinlich ein Grossteil der Behausungen zum Opfer fiel. Das Lausanner Domkapitel beorderte Leute aus der ganzen Region zum Unglücksort, damit der Wiederaufbau schnell vonstatten gehen konnte. Nun wurde die Burg wohl durch jenen steinerenen Neubau ersetzt, dessen Ruinen noch heute erkannbar sind. Ihr Zentrum bildete ein starker neuer Turm (Donjon) mit viereckigem Grundriss, der die Bergseite der Burg abschirmte. Explizit erwähnt wird diese steinerne Wehranlage allerdings erst 1448.

Nach einem erneuten Dorfbrand im Jahr 1547, der auch die damalige Kirche zerstörte, wurde die Siedlung vom Burghügel weg nach Süden verlagert, wo sich heute das Dorf Dommartin befindet. Der Donjon diente noch bis um 1750 als Gefängnis, sonst aber hatte die Burg ihre Bedeutung längst verloren. Im Revolutionsjahr 1798 wurde sie schliesslich auf Abbruch verkauft und in den folgenden Jahren als Steinbruch ausgebeutet. Heute sind neben dem Turmsockel nur noch wenige Teile der Umfassungsmauer erkennbar. In den Jahren 1898 und 2001 fanden kleinere Sondierungen statt.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafeln bei der Burg
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 677
  • Bourgeois, Victor H. - Die Burgen und Schlösser des Kantons Waadt, I. Teil | Basel, 1935 | S. 80
  • De Raemy, Daniel - Châteaux, donjons et grandes tours dans les Etats de Savoie (1230-1330), Vol. 1 [Cahiers d'archéologie romande 98] | Lausanne, 2004 | S. 141-142
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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