BURG HÖCHHUS
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Allgemeine Informationen
Turmburg mit Anbau aus der Zeit um 1300, in nachmittelalterlicher Zeit erweitert und schliesslich unter einem einheitlichen Krüppelwalmdach in ein stattliches Haus verwandelt. Bis 1531 war das Höchhus Wohnsitz eines Zürcherischen Amtmanns.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 19' 08.70" N, 08° 34' 45.60" E
Höhe: 412 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 686.240 / 241.540
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Von Zürich auf der Seestrasse dem nördlichen Seeufer entlang bis nach Küsnacht fahren. Das Höchhus befindet sich zwischen dem Bahnhof und der Schiffanlegestelle von Küsnacht, direkt an der Seestrasse (Haus Nr. 123). Parkplätze beim Bahnhof.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Zürich mit der S-Bahn (Linie 6) bis nach Küsnacht. Die Anlage befindet sich wenige Schritte unterhalb des Bahnhofs in Richtung Seeufer.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Aussenbesichtigung jederzeit möglich. Das Gebäude beherbergt die Gemeindebibliothek und Ausstellungsräume.
Eintrittspreise
-
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
für Aussenbesichtigung möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Höchhus
Quelle: Neu gezeichnet von O. Steimann nach einer Vorlage im Ortsmuseum von Küsnacht 2003/2012
Historie
Das Dorf Küsnacht und die umliegenden Gebiete am nördlichen Zürichseeufer waren im Hochmittelalter Teil der Reichsvogtei Zürich. Im 13. Jhdt. übten hier die Freiherren von Regensberg die Reichsrechte aus und besassen als Verwaltungssitz die Burg Wulp oberhalb des Dorfs. Nach deren Aufgabe ging die Vogtei Küsnacht um 1300 an die Zürcher Ritterfamilie Mülner über. Es ist anzunehmen, dass zu diesem Zeitpunkt das Höchhus als neues Verwaltungszentrum nahe dem Seeufer errichtet wurde: Ein Wohnturm mit einem Grundriss von 8,7 Metern im Quadrat und ein südlich daran angebautes Lagerhaus. Da während der Restaurierung keine Baufuge zwischen den beiden Gebäuden festgestellt werden konnte, müssen diese gleichzeitig errichtet worden sein.

Das Höchhus diente in den folgenden Jahrzehnten als Sitz eines Amtmanns der Familie Mülner, sowie als Lager für die Abgaben aus der Vogtei – hauptsächlich Getreide und Wein. In der zweiten Hälfte des 14. Jhdts. war die Ritterfamilie zu verschiedenen Verkäufen gezwungen, 1384 kam so auch die Vogtei Küsnacht in die Hände der Stadt Zürich. Weil der zuständige Obervogt jedoch in der Stadt residierte, verlor die Burg nun an Bedeutung. Spätestens in der Reformationszeit verliess auch der Amtmann das Höchhus und verlegte seinen Sitz 1531 in die nahe ehemalige Johanniterkomturei.

Die einstige Burg kam nun in Privatbesitz und wurde zum Wohnhaus ausgebaut. Auf der dem See zugewandten Seite wurde im 16. Jhdt. ein schmaler Anbau hochgezogen, der dem Komplex eine einheitliche Fassade gab. Turm, Lagerhaus und Anbau wurden mit einem gemeinsamen Oberbau aus Fachwerk versehen und unter einem grossen Krüppelwalmdach vereinigt. Das heutige Aussehen der Anlage entspricht im Wesentlichen dem Zustand nach diesen Umbauarbeiten.

Erste schriftliche Erwähnungen der ehemaligen Burg tauchen erst um 1700 auf. Die Bezeichnung Höchhus («hohes Haus») dürfte auf die Tatsache zurückgehen, dass der einstige Turm die umstehenden Bauernhäuser weit überragte. Im Gebäude wohnten nun hauptsächlich Familien von Gewerbetreibenden, bis zu sieben gleichzeitig. Im 20. Jhdt. verwahrloste das Höchhus zusehends und bildete, direkt an an der verkehrsreichen Seestrasse gelegen, je länger je mehr einen architektonischen Fremdkörper. 1967 wurde der Abbruch beschlossen und konnte erst im letzten Moment verhindert werden. In den Jahren 1972 bis 1974 wurde das Gebäude umfassend restauriert und mit einem weitgehend neuen Innenausbau versehen. Es beherbergt seither die Küsnachter Gemeindebibliothek, Lese- und Ausstellungsräume und eine kleine Privatwohnung.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 801
  • Drack, Walter (Red.) - Zürcher Denkmalpflege, 7. Bericht 1970-1974, 1. Teil | Zürich, 1975 | S. 85-87
  • Lipski, Eli / Locher, André - Schlösser der Schweiz | Bern, 2013 | S. 224
  • Meyer, Werner (Red.) - Burgen der Schweiz, Bd. 5: Kantone Zürich und Schaffhausen | Zürich, 1982 | S. 58
  • Meyer, Werner / Widmer, Eduard - Das grosse Burgenbuch der Schweiz | Zürich, 1977 | S. 290
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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