MEIERTURM
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Allgemeine Informationen
Der Meierturm am nördlichen Eingang zum alten Dorfkern ist der am besten erhaltene von ursprünglich vier Türmen zu Bürglen. In der ersten Hälfte des 13. Jhdts. erbaut, diente er dem Meier der Zürcher Fraumünsterabtei als repräsentativer Wohnsitz, verlor diese Bedeutung aber spätestens im 15. Jhdt.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 46° 52’ 32.93“ N, 08° 39’ 46.22“ E
Höhe: 554 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 693.320 / 192.360
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Die Autobahn A2 oder A4 bei Altdorf verlassen und der Flüelerstrasse (Hauptstrasse 2) in südlicher Richtung bis ins Ortszentrum folgen. Am Ausgang von Altdorf links in die Klausenstrasse (Hauptstrasse 17) abbiegen und dieser bergauf bis nach Bürglen folgen. Der Meierturm steht gut sichtbar am Ortseingang bergseits der Strasse. Parkmöglichkeiten im Dorf.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Altdorf mit der Buslinie 403 in Richtung Brügg bis zur Haltestelle Bürglen, Post. Die mittelalterlichen Türme von Bürglen stehen alle nur wenige Schritte von der Haltestelle entfernt.
Wanderung zur Burg
Der Turm steht an der Via Alpina und an der ViaSuworow.
Öffnungszeiten
Der Turm befindet sich in Privatbesitz und kann nur von aussen besichtigt werden.
Eintrittspreise
-
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
für Aussenbesichtigung möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Meierturm Bürglen
Quelle: Schneider, Hugo - Türme zu Bürglen UR | In: Nachrichten des Schweizerischen Burgenvereins, 33. Jhg./Nr. 4 | Zürich, 1960 | S. 28 | überarbeitet von O. Steimann, 2016
Historie
Vier mittelalterliche Wohntürme standen einst im Dorf Bürglen am Eingang zum Schächental und zieren heute das Gemeindewappen. Davon am besten erhalten ist der sogenannte Meierturm am nördlichen Rand des alten Dorfkerns. Seine 1,8 Meter dicken Mauern aus unbehauenen Felsblöcken ragen rund 16 Meter in die Höhe. Im Grundriss misst das Bauwerk 9,7 x 8,7 Meter. Der ursprüngliche Hocheingang im ersten Stockwerk ist noch erhalten und wird von einem Gewände aus grossen Tuffsteinen eingefasst. Nicht zum Originalzustand zählen hingegen die grossen Rundbogenfenster in der West- und Ostfassade – sie wurden erst um 1893/94 angebracht. Auch das Pyramidendach ist eine moderne Zutat, denn ursprünglich bildete eine zinnenbewehrte Plattform den oberen Abschluss. Wahrscheinlich war der Bau im Mittelalter von einer Ringmauer und einem Graben umgeben. Zumindest auf der Südseite konnte in wenigen Metern Abstand zum Turm ein starkes Mauerfundament nachgewiesen werden.

Bürglen bildete neben Erstfeld und Silenen eines der drei Meierämter, welche die Zürcher Fraumünsterabtei im frühen 13. Jhdt. schuf, um ihre Güter in Uri zu verwalten. 1256 wird in den Schriftquellen Konrad, genannt Zant, als Meier von Bürglen genannt. Wahrscheinlich war der Meierturm kurz davor erbaut worden und diente ihm als Wohnsitz.
Über die weiteren Inhaber des Amtes ist nur wenig bekannt. 1393 kam es unter dem damaligen Meier zu einem Aufstand gegen das Fraumünster, der aber scheiterte. Der Amtsinhaber wurde abgesetzt und fünf Jahre später musste Bürglen den alten Rechtszustand ausdrücklich anerkennen. Erst 1426 gelang die Loslösung von der Abtei, worauf auch der Meierturm seine Bedeutung eingebüsst haben dürfte.

Über die weitere Besitzergeschichte ist kaum etwas bekannt. 1799 soll hier ein Pfarrhelfer einige französische Soldaten versteckt haben, um sie vor dem Volk zu retten, das gegen die Fremdherrschaft aufbegehrte. Im 19. Jhdt. diente der Turm den Malern Franz Xaver Triner und später auch Ernst Stückelberg als Atelier. 1893 wurde das mittelalterliche Bauwerk saniert und umgestaltet, um anschliessend bis 1906 als historisches Museum des Kantons Uri zu dienen. Nach einer erneuten Restauration nutzte man den Saal im Turm ab 1938 als Versammlungslokal und später auch als Schulzimmer. Heute befindet sich das markante Bauwerk in Privatbesitz.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Birchler, Linus - Die Burgen und Schlösser der Urschweiz: Kantone Uri, Schwyz und Unterwalden | Basel, 1929 | S. 18-21
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin 1995 | Nr. 655
  • Hauswirth, Fritz - Burgen und Schlösser der Schweiz, Bd. 6: Urschweiz (Uri, Schwyz, Ob- und Nidwalden) und Glarus | Kreuzlingen, 1970 | S. 23-26
  • Meyer, Werner (Red.) - Burgen der Schweiz, Bd. 1: Kantone Uri, Schwyz, Unterwalden, Glarus, Zug | Zürich, 1981 | S. 22-24
  • Schneider, Hugo - Türme zu Bürglen UR | In: Nachrichten des Schweizerischen Burgenvereins, 33. Jhg./Nr. 4 | Zürich, 1960 | S. 27-28
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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