CHÂTEAU DE ROCHEFORT
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Allgemeine Informationen
Langgestreckte Burganlage auf einem exponierten Hügel am Rand der Gorges de l'Areuse. Sichtbar sind neben einer Wall- und Grabenanlage die Ruine des Bergfrieds sowie geringe Mauerreste weiterer Gebäude. Bei seiner ersten Erwähnung 1294 gehörte das Château de Rochefort den Grafen von Neuenburg. Um die Mitte des 15. Jhdts. wurde die Burg verlassen.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 46° 57' 59.63" N, 06° 47' 54.40" E
Höhe: 832 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 551.280 / 201.920
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Ab Neuchâtel der Hauptstrasse 10 in westlicher Richtung bis nach Rochefort folgen. Im Dorfzentrum links abbiegen und der Strasse abwärts bis zum Bahnhof von Chambrelien folgen. Parkmöglichkeiten beim Bahnhof, weitere Route siehe unten.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Regelmässige direkte Bahnverbindung von Neuchâtel nach Chambrelien.
Wanderung zur Burg
Vom Bahnhof Chambrelien ist die Ruine in rund 15 Min. zu Fuss erreichbar. Zunächst dem Wanderweg in Richtung Gorges de l'Areuse bis zum Ende der Bahngeleise folgen, dann rechts abbiegen und immer bergauf gehen, bis der Weg in eine Wiese mündet. Der Burghügel erhebt sich zwischen der Wiese und dem Rand der Schlucht. Genaue Landkarte empfehlenswert (Landeskarte 1:25'000, Blatt 1164).
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Rochefort
Quelle: Gezeichnet von O. Steimann, 2007 | auf Basis eigener Beobachtungen und Messungen und eines Plans von Alphonse de Mandrot von 1879
Historie
Über die Ursprünge der Burg Rochefort ist nichts bekannt. Vom langgezogenen Burghügel am Rand der Gorges de l'Areuse liess sich einst das Plateau von Boudry und der Weg über die Rochers de la Tourne überwachen. Zusammen mit den Befestigungen im südlichen Vorgelände war die Anlage über 100 Meter lang. Das Areal der auf dem höchsten Punkt des Hügels gelegenen Kernburg mass etwa 50 x 20 Meter. Das Zentrum der Wehranlage dürfte der Bergfried gebildet haben, dessen Reste heute noch gut erkennbar sind. Er muss im Grundriss rund 7,5 Meter im Quadrat bei einer Mauerdicke von 1,8 Metern. Unmittelbar nördlich des Turm sind noch Spuren eines grösseren Gebäudekomplexes sichtbar, möglicherweise stand hier ein Wohntrakt. Die Kernburg dürfte von einer Umfassungsmauer umgeben gewesen sein, von der jedoch nur noch schwache Überreste verblieben sind. Am nördlichen Ende der Burg wird ein weiterer Turm vermutet.

Die erste Erwähnung von Rochefort fällt auf das Jahr 1294, als Graf Rudolf von Neuenburg die Anlage vorübergehend seinem Schwiegervater Ludwig von Savoyen verpfändete. Obwohl sie zahlreiche Residenzen hatten, scheinen die Grafen von Neuenburg nie selbst auf Rochefort gewohnt zu haben. Die Burg liessen sie durch einen Kastelan verwalten. Dessen Abrechnungen bezeugen, dass auf Rochefort zwischen 1368 und 1373 grössere Bauarbeiten ausgeführt wurden. Neben Maurerarbeiten wurden Dächer neu gedeckt und Gebäude mit Ornamenten verziert. Dabei wird eine Mehrzahl von Türmen erwähnt.
Ludwig, der letzte Graf von Neuenburg aus der Stammlinie, vermachte die Anlage 1373 testamentarisch seinen beiden unehelichen Söhnen Jean und Vauthier. Diese hatten allerdings grosse Mühe, ihrem Anspruch Geltung zu verschaffen. Trotzdem gingen die Bauarbeiten auf Rochefort weiter. Zwischen 1376 und 1379 erscheinen in den Abrechnungen des Kastelans Steine für die Burgkapelle. Vauthier, dem der Besitz der Burg 1396 aberkannt wurde, stellte sich unter den Schutz des Herzogs von Burgund. Mit diesem mächtigen Verbündeten konnte er sich die Rechte an der Burg für wenige Jahre sichern, bis er, der Urkundenfälschung angeklagt, 1412 hingerichtet wurde.

Der Sage nach soll die Burg bei Vauthiers Tod zerstört worden sein. Dem widersprechen allerdings die Abrechnungen des Kastelans, die bis in die Mitte des 15. Jhdts. fortgeführt wurden. Sie erwähnen Ausbesserungsarbeiten an den Dächern, die Existenz eines Treppenturms und von Türschlössern. 1512 wird das Château de Rochefort erstmals als Ruine beschrieben. Im 18. Jhdt. mussten die umliegenden Gemeinden auf dem Burgareal ein militärisches Signal unterhalten, später wurde die Ruine verschiedentlich von Schatzgräbern heimgesucht. Der Pastor James Lardy erhielt 1862 eine offizielle Bewilligung, die Mauern der Burg Rochefort freizulegen, das Gehölz auf dem Areal zu entfernen und den Zugangsweg wieder begehbar zu machen. Im Zuge dieser Arbeiten wurde 1879 auch ein Grundrissplan aufgenommen. Heute befindet sich das noch vorhandene, ungesicherte Mauerwerk in einem lamentablen Zustand.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin 1995 | Nr. 434
  • Courvoisier, Jean - Les monuments d'art et d'histoire du canton de Neuchâtel, Tome II: Les districts de Neuchâtel et de Boudry | Basel, 1963 | S. 350-351
Webseiten mit weiterführenden Informationen
    k.A.
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