TURM RORE
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Allgemeine Informationen
Vermutlich durch die Grafen von Kyburg errichtete Turmburg, die um 1240 zwar in die neu gegründete Stadt Aarau einbezogen wurde, doch bis in die frühe Neuzeit einen eigenen Rechtsbezirk bildete. Ihr Name bezieht sich auf die habsburgische Ministerialenfamilie von Rore, die 1337 als Besitzerin erwähnt wird. Nach dem Übergang an Aarau im Jahr 1515 wurde im Turm und den angrenzenden Gebäuden das Rathaus eingerichtet.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 23' 35.91" N, 08° 02' 34.87" E
Höhe: 380 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 645.630 / 249.340
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Von Zürich her kommend die Autobahn A1 bei der Ausfahrt Aarau Ost verlassen und der Aaretalstrasse in die Stadt hinein folgen. Parkmöglichkeiten in der Innenstadt.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Aarau ist von allen Seiten her gut per Bahn zu erreichen.
Wanderung zur Burg
Aarau liegt am Aargauerweg. Die befestigte Altstadt liegt in Gehdistanz nordwestlich des Bahnhofs. Die Altstadt liegt in Gehdistanz nordwestlich des Bahnhofs. Das Rathaus mit dem Turm Rore steht im nordwestlichen, der Aare zugewandten Teil des mittelalterlichen Stadtkerns.
Öffnungszeiten
Aussenbesichtigung jederzeit möglich. Turm und Rathaus sind nur zu Bürozeiten der öffentlichen Verwaltung zugänglich.
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Turm Rore
Quelle: Stettler, Michael - Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. I: Die Bezirke Aarau, Kulm, Zofingen | Basel, 1948 | S. 59 | überarbeitet von O. Steimann, 2014
Historie
Neben dem Schlössli vor der Stadtmauer existierte in Aarau eine zweite kleine Burganlage, deren Ursprünge ebenfalls in die Zeit vor der Stadtgründung (um 1240) zurückreichen. Der Turm Rore steht direkt an der Hangkante über dem Haldequartier und der Aare. Er misst im Grundriss 10 x 10 Meter, seine Mauern aus rohen Kalkbruchsteinen sind bis zu 3 Meter dick. Die Räume in den drei untersten der insgesamt sechs Stockwerke verfügen über Gewölbedecken. Den obersten Abschluss bilden heute zwei spätgotische Zinnengiebel und ein Satteldach.

Es ist anzunehmen, dass die Grafen von Kyburg den Turm errichten liessen. Er war mit einer Ringmauer und einem Burggraben umgeben und bildete auch nach der Stadtgründung einen eigenen Rechtsbezirk. Wer ihn im 13. Jhdt. bewohnte, ist unbekant. Vielleicht waren es bereits damals die Herren von Rore, die ab der Mitte des 13. Jhdts. in den Schriftquellen erscheinen. Der Turm selbst wird erst 1337 erstmals direkt erwähnt: als «Burg in der Stadt», die Heinrich von Rore als habsburgisches Lehen besass.
Der nächste bekannte Besitzer war 1373 Rudolf von Hallwyl. Die Burg wurde nun bereits als «turn und das haus genant Rore» bezeichnet. Zu ihr gehörten auch Güter in Suhr und Buchs, wie 1397 beim Verkauf an Hans Trüllerey von Aarau festgeschrieben wurde.

Als 1415 Bern die neue Lehnsherrin im Aargau wurde, versuchte die Stadt Aarau, die alten Vorrechte des von Steuern befreiten Burgguts anzufechten. Doch die Trüllerey erreichten deren Bestätigung. Erst 1515 konnte Aarau den Turm für 1700 rheinische Gulden von derselben Familie erwerben, zwei Jahre später hob Bern alle damit verbundenen Sonderrechte auf. Nun wurde der Burggraben zugeschüttet und in Turm und Haus Rore das Rathaus eingerichtet. Dafür wurden auch die Innenräume neu ausgestattet. Ebenso hegte man Pläne, den Turm aufzustocken und mit einer Uhr zu versehen. Dies wurde jedoch nie ausgeführt. Hingegen wurde ihm ein rundes Treppentürmchen, ein so genannter «Schneggen» angebaut.

Eine weitere Umgestaltung der Gesamtanlage erfolgte um 1762. Insbesondere stadtseitig verschwand der Turm nun immer mehr hinter der prunkvollen Rathausfassade. Dies verstärkte sich noch, als 1856/57 der gesamte Komplex erneut stark verändert und nach Nordosten hin erweitert wurde. Ein bis dahin bestehender kleiner Innenhof im südlichen Teil der Anlage wurde nun ebenfalls überbaut.
Um den mittelalterlichen Turm als solchen wieder besser erkennbar zu machen, liess man seine Nordwestfassade bei der Renovation von 1957 unverputzt. Seither ist er wieder ein prägendes Element der aareseitigen Stadtansicht.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 2
  • Bosch, Reinhold - Die Burgen und Schlösser des Kantons Aargau | Aarau, 1949 | S. 11-12
  • Hauswirth, Fritz - Burgen und Schlösser der Schweiz, Bd. 3: Aargau | Kreuzlingen, 1967 | S. 11-12
  • Stettler, Michael - Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. I: Die Bezirke Aarau, Kulm, Zofingen | Basel, 1948 | S. 56-67
Webseiten mit weiterführenden Informationen
    k.A.
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