CHÂTEAU DE VIDOMNAT (VIZTUMSSCHLOSS)
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Allgemeine Informationen
Im 12. Jhdt. errichtete Anlage mit zwei Wohntürmen, die später miteinander verbunden und erweitert wurden. Die mit Majoria verbundene Burg war der Sitz des Viztums von Sion, der für den Bischof die weltlichen Rechte in der Stadt ausübte. Das wichtige Amt gehörte zunächst den Herren von Castello, später den Familien von Raron, von Aigle und von Chevron. Letztere verkauften das Château de Vidomnat 1560 an die Stadt. Heute ist es ein Teil des Kunstmuseums Wallis.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 46° 14’ 03.20“ N, 07° 21’ 39.60“ E
Höhe: 543 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 594.010 / 120.310
Kontaktdaten
Musée d’art | Place de la Majorie | CH-1950 Sion
Tel: +41 (0)27 606 46 90
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Die Autobahn A9 bei der Ausfahrt Sion-Est verlassen und dann der Beschilderung ins Zentrum folgen. Kostenplichtiges Parkhaus la Planta in der Innenstadt (an der Avenue de la Gare). Das Viztumsschloss liegt über der Altstadt auf einem westlichen Ausläufer des Burghügels von Tourbillon, unmittelbar neben der Burg Majoria.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Vom Bahnhof Sion in nördlicher Richtung in die Altstadt gehen, von wo aus die Burg einfach zu finden ist (Wegweiser zum Musée d’art folgen).
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Die Aussenräume der Burg sind tagsüber frei zugänglich.
Kunstmuseum im Innern:
Oktober bis Mai: Dienstag bis Sonntag, 11.00 - 17.00 Uhr

Juni bis September: Dienstag bis Sonntag, 11.00 - 18.00 Uhr
Eintrittspreise
Erwachsene: 8 CHF
Kinder ab 6 Jahren: 4 CHF
(Stand 2022)
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
eingeschränkt möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Vidomnat
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2022 | teilweise auf Basis von: Guex, Marie-Paule / Antonini, Alessandra - Sion, Château de la Majorie: Compléments d’analyse de septembre 2012 | Sion, 2012 | S. 6
Historie
Sion/Sitten war als Residenzstadt des gleichnamigen Bistums im Mittelalter reich an Befestigungen und repräsentativen Wohnsitzen. Neben dem Bischof selbst (Tourbillon) und dem Domkapitel (Valeria) errichteten sich auch die höheren bischöflichen Beamten eigene Burgen auf Stadtgebiet. Die Viztume und die bischöflichen Meier wählten hierfür den felsigen Grat, der sich von der Burg Tourbillon her bis ins Stadtzentrum erstreckt.

Dem Viztum unterstand das Verwaltungs- und Gerichtswesen in der Stadt. Im 12. Jhdt. lag es in den Händen der Herren von Castello. Ihr Sitz wird 1179 erstmals urkundlich genannt. Er bestand aus zwei nahe aneinander gebauten Wohntürmen, die ursprünglich wohl dreistöckig waren. Der Nordturm ist dank seinen später hinzugefügten Treppengiebeln heute noch gut als einst eigenständiger Bau erkennbar. Er wurde aber schon früh über einen Zwischentrakt mit dem Südturm verbunden, dem später auf der Südseite ein weiterer Anbau vorgelagert wurde. Beide Türme verfügen über einen unregelmässig rechteckigen Grundriss. Ihre ältesten Teile wurden in regelmässigem Ährenverband errichtet, jüngere Parteien des Bauensembles weisen unterschiedliche Mauertechniken und Fensterformen auf.

Über die Heirat von Anneta von Castello mit Johannes von Raron gelangte das Viztum von Sion um die Mitte des 13. Jhdts. in die Hände eines Zweigs dieser mächtigen Familie aus dem Oberwallis. Mit dem Tod von Anton von Raron starb dieser aber bereits 1303 in männlicher Linie aus. Das wichtige Amt gelangte nun an die Herren von Aigle, von denen es 1343 die Herren von Chevron erben konnten. Sie behielten es über sechs Generationen, bis Nicolas de Chevron den alten Wohnsitz und die damit verbundenen Rechte 1560 an die Stadt Sion verkaufte.
Nach verschiedenen Nutzungen wurde das Vidomnat 1956/57 gründlich restauriert und diente als Teil der Kunstgewerbeschule. Seit 1977 bildet es zusammen mit der benachbarten Burg Majoria das Kunstmuseum Wallis.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. zusätzlicher Genealogie-Recherchen
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 767
  • Donnet, André / Blondel, Louis - Burgen und Schlösser im Wallis | Olten, 1963 | S. 240
  • Elsig, Patrick - Die Schlösser von Sion/Sitten [Schweizerische Kunstführer GSK, Nr. 1041/1042] | Bern, 2019 | S. 38-41
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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