SCHLOSS WYHER
 Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Luzern | Wahlkreis Willisau | Ettiswil

Klicken Sie in das Bild, um es in voller Größe ansehen zu können!
Allgemeine Informationen
Malerisches Wasserschloss, 1304 im Besitz der Herren von Hasenburg erstmals erwähnt. Die Anlage, Wohnsitz berühmter Luzerner, zerfiel im 19. und 20. Jahrhundert und ist seit 1965 teilweise neu aufgebaut worden. Die Räumlichkeiten beherbergen heute eine Cafeteria und ein kleines Museum, sie können aber auch für Privatanlässe gemietet werden.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 08' 31.51" N, 08° 01' 25.32" E
Höhe: 525 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 644.380 / 221.400
Kontaktdaten
Wasserschloss Wyher | CH-6218 Ettiswil
Tel: +41 (0)41 422 18 74 | E-Mail: info@wasserschloss-wyher.ch
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Die Autobahn A2 bei der Ausfahrt Sursee verlassen und weiter auf der Kantonsstrasse 23 in südwestlicher Richtung über Sursee, Mauensee und Kottwil nach Ettiswil. Im Ortszentrum gleich nach der Kirche links abbiegen und der Strasse in Richtung Grosswangen ca. 1 km bis zum Schloss folgen. Parkplätze direkt vor der Anlage.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab den Bahnhöfen Willisau und Sursee regelmässige Busverbindungen nach Ettiswil, Haltestelle Post. Ab hier in südöstlicher Richtung der Grosswangerstrasse bis zum Schloss folgen (ca. 15 Minuten).
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Führungen, Raummiete und Gastronomie für Gruppenanlässe auf Voranmeldung
Museum über religiöse Volkskunst jeweils am letzten Samstag im Monat geöffnet von 14.00 bis 17.00 Uhr
Schlosshof und -garten während der Öffnungszeiten der Cafeteria zugänglich
Eintrittspreise
Schlosshof und -garten: kostenlos
Führungen: 75 CHF pro Gruppe
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
Schloss-Café: geöffnet von April bis Oktober, jedes Wochenende von 13.30 bis 18.00 Uhr
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
möglich
Bilder
Klicken Sie in das jeweilige Bild, um es in voller Größe ansehen zu können!
Grundriss
Grundriss Wyher
Quelle: Reinle, Adolf - Die Kunstdenkmäler des Kantons Luzern, Bd. V: Das Amt Willisau | Basel, 1959 | S. 95 | überarbeitet und ergänzt durch O. Steimann, 2010
Historie
Die genaue Entstehungszeit der Wasserburg Wyher ist unbekannt - vermutlich wurde sie im späten 13. Jhdt. errichtet. Zusammen mit dem Dorf Ettiswil war sie ein Erblehen des Klosters Einsiedeln. Die erste schriftliche Erwähnung datiert auf das Jahr 1304: Damals wurde die Anlage von Elisabeth von Wädenswil an die Freiherren von Hasenburg verkauft. Als deren Nachfolger tauchen ab 1331 die habsburgischen Dienstleute von Luternau auf. Auch sie entrichteten dem Kloster Einsiedeln Lehenszins «von dem Wijer ze Ettiswile». 1380 kam Wyher durch Heirat an die Familie Büsinger und 1455 an die Familie Bircher. Der damalige Inhaber der benachbarten Herrschaft Kastelen, Petermann Feer, erwarb die Burg 1493. Er war ein berühmter Haudegen und kämpfte in den Schlachten von Dornach und Novarra. Unter seiner Ägide bekam die Anlage ihr heutiges Aussehen.

Im Zentrum der Burg steht das Herrenhaus, ein Bau mit 13 x 14 Meter Seitenlänge. Es wurde wahrscheinlich um 1510 durch die Familie Feer errichtet. Dass im ersten Stock ein deutlich älteres Spitzbogenfenster eingemauert wurde, wird als Indiz dafür gewertet, dass an selbiger Stelle bereits ein älterer Wohntrakt oder Turm gestanden haben könnte. Das spätgotische Turmhaus ist drei Stockwerke hoch und trägt ein steiles Satteldach. Umgeben ist es von einem viereckigen Bering mit vier runden Ecktürmen, an dessen Nordwestseite sich die zweigeschossigen Ökonomiebauten (heute «Klösterli» genannt) anlehnen. Im Erdgeschoss befanden sich hier die Küche, eine Bedienstetenstube, die Korn- und die Vorratskammer. Rund um die Burg zieht sich der Wassergraben, über den früher eine steinerene Brücke führte.

1588 erwarb der sogenannte «Schweizerkönig» Ludwig Pfyffer das Schloss Wyher für 9000 Sonnenkronen. Er vollendete das Weiherschloss und erstellte am Hang über der Anlage eine 1593 geweihte Kapelle. Auch sein Nachfahre, der General und Kartograf Franz Ludwig Pfyffer von Wyher wohnte im späten 18. Jhdt. im Schloss. Seine Gattin, Anna d'Hemel, liess die alten Bedachungen von Herrenhaus und Ecktürmen abtragen und durch modernere, ausladende Dachkonstruktionen ersetzen.

In den Jahrzehnten nach 1800 wurde Wyher stark vernachlässigt. 1837 ging das ausgeräumte Schloss von den Pfyffer in den Besitz der Bauernfamilie Hüsler aus Gunzwil über, die es weiter zerfallen liess. Noch im 19. Jhdt. wurde der östliche Teil der Ringmauer samt dem Ost- und dem Südturm abgebrochen, der Wassergraben wurde aufgefüllt. Im Juli 1963 schlug ein Blitz in den Hauptbau ein und beschädigte diesen stark. Um die Anlage vor dem völligen Untergang zu retten, kaufte sie 1965 der Kanton Luzern für 122'000 Franken. Für Wiederaufbau und Unterhalt wurde 1970 eine Stiftung gegründet. Seither ist Wyher gründlich saniert worden. Die fehlenden Teile wurden grössenteils neu aufgebaut und der Wassergraben wieder ausgehoben. Obwohl dabei beträchtliche Eingriffe im Baugrund vorgenommen wurden, verzichtete man leider auf eine gründliche archäologische Untersuchung.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafeln auf der Burg
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 407
  • Häfliger, Alois - Aussenrenovation Schloss Wyher abgeschlossen | In: Heimatkunde des Wiggertals, Heft 42 | Willisau, 1984 | S. 111-131
  • Hauswirth, Fritz - Burgen und Schlösser der Schweiz, Bd. 5: Luzern, Zug | Kreuzlingen, 1969 | S. 106-109
  • Heinemann, Franz - Die Burgen und Schlösser des Kantons Luzern | Basel, 1929 | S. 86-87
  • Karrer, Peter - Burgenarchäologie im Kanton Luzern – ein Lauf durch die Forschungsgeschichte | In: Mittelalter: Zeitschrift des Schweizerischen Burgenvereins, 17. Jhg./Nr. 2 | Basel, 2012 | S. 76-77
  • Lipski, Eli / Locher, André - Schlösser der Schweiz | Bern, 2013 | S. 203
  • Meyer, Werner (Red.) - Burgen der Schweiz, Bd. 8: Kantone Luzern und Aargau | Zürich, 1982 | S. 40
  • Reinle, Adolf - Die Kunstdenkmäler des Kantons Luzern, Bd. V: Das Amt Willisau | Basel, 1959 | S. 94-98
  • Thüer, Hans Rudolf - Die Burgen und Schlösser im Amt Willisau und Umgebung, Teil 2 | In: Heimatkunde des Wiggertals, Heft 41 | Willisau, 1983 | S. 172-176
  • Thüer, Hans Rudolf - Luftbilder der Burgstellen, Burgruinen und Schlösser unserer Region | In: Heimatkunde des Wiggertals, Heft 44 | Willisau, 1986 | S. 126-127
Webseiten mit weiterführenden Informationen
zurück nach oben | zurück zur letzten besuchten Seite Download diese Seite als PDF-Datei
Alle Angaben ohne Gewähr! | Die Bilder auf dieser Webseite unterliegen dem Urheberrecht! | Letzte Aktualisierung dieser Seite: 17.05.2014 [OS]