BARSKA FORTEZJA | FESTUNG BAR
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Allgemeine Informationen
Polnische Stadtfestung des 17. Jh.'s. Nach Festung Kamjanez-Podilskyj die ehemals zweitgröße Festung Podoliens. Die Grundsteinlegung Bars erfolgte durch die polnische Königin Bona Sforza, welche der großen italienischen Adelsfamilie der Sforza entstammt und mit zahlreichen Bauwerken die italienische Renaissance (siehe auch Castello normanno-svevo di Bari, Apulien) nach Polen-Lithauen brachte. Die Anlage wurde unter Leitung des berümten französischen Militäringenieurs, Architekten und Kartografen Guillaume le Vasseur de Beauplan errichtet, welcher im Dienst der polnischen Krone stand, einige andere Festungen in der Ukraine errichtete und aufgrund seiner vielen Expeditionen als erster seit Ptolemäus genaue Karten der Westukraine (mit Dnjeprumland, Krim, Schwarzem und Asowschen Meer) anfertigte. Die Festung hatte einen fast quadratischen Grundriss, mit Eckbastionen und einem Redan an der Westseite. Sie liegt am rechten Ufer des stark versumpften Flusses Riw und wurde auf den drei übrigen Seiten von einem Wassergraben geschützt. Die Mauerhöhe betrug 6 m (Grabentiefe nicht mitgerechnet).
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 49°04'24.5" N, 27°40'08.5" E
Höhe: 362 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
Fast alle Festungsreste sind, auch wenn bekletterbar, stark baufällig.
Anfahrt mit dem PKW
Bar erreicht man von Winnytsja über die E583/M21 Richtung Mogyliw-Podilskyj. Auf dem Fernstraßenkreuz bei Somaky einfach auf der geraden Strecke bleiben - somit gelangt man auf die T 02 18 Richtung Bar. Sobald man im Ort Luka-Barska angelangt ist, biegt man am ersten großen Straßenkreuz nach links auf die T 06 10 Richtung Bar ab. In der Stadt angelangt, folgt man ihr, bis sie sich in einer T-Kreuzung aufspaltet. Hier biegt man nach links Richtung Schargorod ab und fährt gleich die nächste Abzweigung nach rechts. Hier kommt man rechter Hand an zwei Kirchen, hinter denen der Stadtpark (ehem. Festungsgelände) liegt.
Kostenfreie Parkplätze vor dem Kirchenensemble und im Ort.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Der Park und somit alle Festungsreste sind, sofern sie nicht in Privatgrundstücke integriert sind, frei begehbar.
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
keine
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
k.A.
Bilder
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Grundriss
keine Grundriss verfügbar
Historie
1425 Erste urkundliche Erwähnung der Stadt "Riw" am rechten Ufer des gleichnamigen Flusses, welche sich auf dem Gelände des heutigen Orts Tschemerysy-Barski befand.
1452 Vollständige Zerstörung durch Tataren, danach Wiederaufbau.
1528 Besonders schwere Verwüstung durch Tataren; die Einwohner flüchten ins benachbarte Sinkiw und Jaltuschkiw, die Stadt verödet.
1537 Die polnische Königin Bona Sforza kauft mit Erlaubnis ihres Mannes, Sigismund I. (des Alten) von Polen, die Ländereien um das ehem. Riw der Goldenen Horde ab.
1539 Bona Sforza lässt eine neue, verstärkte Holzburg an der Stelle der heutigen Festung errichten und den Fluss so hoch anstauen, dass sein Wasser die Burggräben, die die Anlage von drei Seiten umgaben, füllte. Eine 4.000 Mann starke Garnison wurde eingerichtet. Durch zahlreiche königliche Vergütungen angelockt, beginnen sich um die Burg Handwerker und die alten Einwohner von Riw wieder anzusiedeln - eine neue Stadt entsteht, welche Bona Sforza zu Ehren ihrer geliebten italienischen Stadt Bari (Apulien/I) "Bar" taufte.
1540 Wird Bernhard von Prittwitz ("Terror Tartarorum") Starost von Bar und somit Burgherr.
1635 Wird in der Burg das erste Jesuitenkolleg Podoliens eingerichtet.
1636 Bestimmt Stanisław Koniecpolski, Großhetman der Krone Bar zu seiner neuen Residenzstadt, lässt die Holzburg abbrechen und auf deren Gelände eine steinerne Festung nach italienischem Stil unter Leitung von Guillaume de Beauplan errichten.
24.07.1648 Ein 10.000-Mann-starkes Kosakenheer unter dem Feldherrn Maksym Krywonis rückt vor die Stadt. Krywonis schafft es, die Bürger auf die Seite der Aufständischen zu bewegen, worauf diese die Kosaken in die Stadt lassen und die städtische Garnison (bestehend aus polnischen Truppen und deutschen Landsknechten) sich in der Festung verschanzt.
25.07.1648 Beginnt ein grandioser Sturm zu Wasser und zu Land, bei dem die Festung stark beschädigt wird.
1653 Kommen die Hauptstreitkräfte des Wiysko Saporos'ke (politisch- militärische Organisation der Kosaken) unter Führung des Hetmans Bohdan Chmelnyzkyj in das Gebiet zwischen Bar und Scharhorod. Die Festung wird zeitweilige Residenz Chmelnyzkyjs. Hier erhält er durch seinen Botschafter L. Kapusta die Urkunde des Zaren Alexej I., welche den Anschluss der Kosaken und der ukrainischen Gebiete links des Dnjepr an Russland besiegelte.
1672 - 1699 Waren Festung und Stadt in türkischem Besitz.
29.02.1768 Adam Krasiński, Bischof von Kamjanez-Podilskyj, ruft auf einer Zusammenkunft einiger polnischer Adliger auf der Festung die Konföderation von Bar aus.
8. - 9.06.1768 Sturm der Stadt und endgültige Zerstörung der Festung durch russische Truppen unter General-Major Graf Stepan S. Apraksin.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Malakow, Dimitrij W. - Po wostotschnomu Podol'ju | Iskusstwo, Moskwa, 1987
Webseiten mit weiterführenden Informationen
  • k.A.
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